Während wir ins Jahr 2025 starten, wird uns erneut bewusst, wie wichtig es ist, zusammenzukommen, Mahlzeiten zu teilen, Geschichten auszutauschen und durch das gemeinsame Kochen eine Verbindung zu schaffen. Ende letzten Jahres haben sich Community Cooking und das Erasmus+ Projekt SOULFood zusammengeschlossen, um die wöchentlichen Offenen Kochrunden (Dienstag, 17:00-20:00 Uhr) weiter zu bereichern. Die Runden werden nun von Frauen mit Migrationserfahrungen geleitet, die nicht nur ihre liebsten Rezepte, sondern auch ihre persönlichen Erfahrungen, Traditionen und kulinarische Weisheit mitbringen. Diese Treffen sind längst mehr als gemeinsames Kochen, sie sind ein Raum, in dem wir voneinander lernen, Vielfalt feiern und Verbindungen schaffen, die weit über die Küche hinausreichen.
Berufliche Perspektiven für Frauen mit Migrationserfahrungen
Essen ist eine kulturelle Praxis der Verbindung, eine Möglichkeit, Geschichten zu teilen und ein Werkzeug, um Menschen zusammenzubringen. Im Rahmen des SOULFood Erasmus+ Projekts konzentrieren wir uns darauf, Frauen mit Migrationserfahrungen zu stärken. Das tun wir, indem wir Räume schaffen, in denen sie ihr kulinarisches Wissen teilen, ihr Selbstbewusstsein stärken und sich mit der lokalen Gemeinschaft austauschen können. Gleichzeitig gehen diese Treffen über den sozialen Austausch hinaus, sie dienen als Weg zur persönlichen Ermächtigung im Erwerbsleben.
Die UNO prognostiziert, dass bis 2030 mehr als 340 Millionen Frauen und Mädchen (das entspricht acht Prozent der weiblichen Weltbevölkerung) in extremer Armut leben werden und mit weniger als 2,15 USD pro Tag auskommen müssen – wenn sich nichts ändert. Laut UN Women und UN Department of Economic and Social Affairs (2023) sind „sozialer Schutz, Zugang zu menschenwürdiger Arbeit und andere Unterstützungssysteme dringend erforderlich, um einen Weg aus der Armut zu finden“. * Daher begleiten wir mit der Entwicklung eines Bildungsprogramms am Ende des SOULFood Projekts Frauen mit Migrationserfahrungen beim Erwerb von Fähigkeiten, die den Zugang zum Arbeitsmarkt verbessern. Durch die gemeinschaftlich geleiteten Offenen Kochrunden erwerben die Frauen nicht nur praktische Küchenkenntnisse, sondern erhalten auch Einblick in Teamarbeit, Führungsfähigkeiten und unternehmerisches Denken – Kenntnisse, die neue berufliche Perspektiven eröffnen können. Wir schaffen damit eine inklusive Umgebung, die Frauen mit Migrationserfahrungen sowohl Zugehörigkeit vermittelt als auch wertvolle Werkzeuge für ihre persönliche und berufliche Entwicklung bietet.
Küchen der Welt in der Offenen Kochrunde
Im Jänner sind wir mit drei großartigen Offenen Kochrunden ins neue Jahr gestartet, bei denen wir arabische, afrikanische und türkische Küche erkunden konnten. Dank der Leitung von Wasan, Kamilia, Naida, Xabat, Abeer, Sarah, Oluchi, Fawz, Ibtihel, Gizem, Naziha und Yasemin konnten wir 85 Teilnehmende begrüßen, sowohl neue als auch bekannte Gesichter. Jede Offene Kochrunde hat uns daran erinnert, was gemeinschaftliche Räume und Aktivitäten so besonders macht: Die Möglichkeit, neue Menschen kennenzulernen, Ideen auszutauschen und gemeinsam etwas Bedeutungsvolles zu schaffen. In einer Zeit, in der es leicht ist, sich voneinander zu entfremden, zeigen uns diese Treffen, dass eine gemeinsame Mahlzeit mehr als nur Essen ist, es ist ein Austausch von Erfahrungen, Kultur und Freude.
Und das Beste? Wir fangen gerade erst an! Die Sonderedition der Offenen Kochrunden wird auch dieses Jahr fortgesetzt und bietet noch mehr Möglichkeiten zum Kochen, Austauschen und Entdecken neuer Geschmäcker.
Foto: Mariana Kosovan