Stadt teilen – Zusammenhalt stärken: Eine Initiative für Geflüchtete aus der Ukraine

Der Krieg in der Ukraine erschüttert seit einem halben Jahr ganz Europa. Viele Menschen mussten ihre Heimat verlassen. Mitte Mai waren es bereits mehr als 70.000 Menschen, die aus der Ukraine nach Österreich flüchteten. Neben Wohnen, Arbeit, Bildung und finanzieller Absicherung, sind es in der Folge viele weitere Fragen zum Ankommen in der neuen Umgebung, die sie beschäftigen. Die Caritas Stadtteilarbeit hat daher die Initiative „Stadt teilen – Zusammenhalt stärken“ ins Leben gerufen, um geflüchteten Menschen bei ihrer Ankunft und Orientierung in Wien zu unterstützen.

Bereits seit Ende März findet in der „Community Kitchen“ und im Foyer im Kulturhaus Brotfabrik regelmäßig ein Offenes Café statt, zu dem vor allem Geflüchtete aus der Ukraine herzlich eingeladen sind. Dieses bietet einen Raum, um bei Fragen zu den ersten Schritten in Wien zu helfen, aber auch um neue Kontakte zu knüpfen. Sozialarbeiter*innen und Freiwillige mit Ukrainisch- oder Russisch-Kenntnissen sind vor Ort und stehen für Gespräche zur Verfügung. Gemeinsam mit den Besucher*innen werden auch Themen und Bedarfe eruiert, für die in Folge weitere Aktivitäten gestaltet werden. Dies können Stadtspaziergänge oder Themen- und Informationsnachmittage sein, bei denen es die Gelegenheit gibt, hilfreiche Einrichtungen und Angebote kennenzulernen, oder andere Begegnungsformate, die interkulturelle Begegnungen und neue soziale Netzwerke fördern.

Die Initiative wurde rund um das Projekt „Grätzeleltern“ gestartet, das bereits seit vielen Jahren mit geschulten, freiwilligen Multiplikator*innen Menschen verschiedener Herkunft niederschwellig und muttersprachlich unterstützt. Die Grätzeleltern feierten im Juni ihr 10-jähriges Bestehen – mit einem inhaltlichen Rückblick und einem gemeinsamen Fest. Seit 2012 wurden über 2.400 Haushalte im Rahmen von Treffen, Hausbesuchen oder Begleitungen zu Ansprechstellen von den Grätzeleltern unterstützt. So konnte vielen Menschen geholfen werden, ihre Lebenssituationen zu verbessern und positive Zukunftsperspektiven für ihr Leben in Wien zu entwickeln. 

Foto: Offenes Café für Geflüchtete © Caritas Stadtteilarbeit