Langfristige, gesunde und leistbare Wohnverhältnisse sind eine Grundvoraussetzung für das erfolgreiche Ankommen und Einleben von geflüchteten und zugewanderten Menschen in einem neuen Land. In der Praxis sind diese allerdings mit zahlreichen Barrieren konfrontiert, die ihnen den Zugang zu Wohnen erschweren. Das EU Projekt „Inclusive Housing“ versucht durch transnationale Workshops, Wissen über die Wohnsituationen von geflüchteten und zugewanderten Menschen in verschiedenen europäischen Städten zu generieren und Wohnen für vulnerable Bevölkerungsgruppen inklusiver zu machen.
Am 27. und 28. September fand der erste von drei transnationalen Workshops in Wien statt. Praktiker*innen und Entscheidungsträger*innen von städtischen Einrichtungen, Bauträgern, NGOs, Universitäten und Forschungsinstitutionen waren eingeladen, um gemeinsam den Zugang zu Wohnen für geflüchtete und zugewanderte Menschen zu diskutieren. Neben lokalen Teilnehmer*innen aus Wien nahmen auch internationale Stakeholder aus Hamburg/Deutschland und Umeå/Schweden am Workshop teil. Die eineinhalb Workshop-Tage boten neben thematischen Inputs, beispielsweise von Wiener Wohnen, der Arbeiterkammer Wien oder einem persönlichen Erlebnisbericht von einer Zuwanderin, auch Exkursionen zu Good-Practice-Projekten und interaktive Diskussionsrunden. Indem unterschiedliche Stakeholder aus drei europäischen Städten an einen gemeinsamen Tisch gebracht wurden, konnten Erfahrungen ausgetauscht und Strategien zur Verbesserung von Wohnungszugängen erarbeitet werden.
Die Ergebnisse des Workshops fließen in den kommenden Wochen in einen Policy Brief ein, der wiederum mit interessierten Entscheidungsträger*innen geteilt wird. Ebenso sind sie eine wichtige Grundlage für die zwei nächsten transnationalen Workshops in Hamburg und Umeå, die im Frühjahr 2022 stattfinden und sich mit den Themen „Housing Governance“ und „Special Types of Housing“ beschäftigen werden. „Inclusive Housing“ ist ein Kooperationsprojekt des Deutschen Instituts für Urbanistik, des Geografieinstituts der schwedischen Universität Umeå, des Soziologieinstituts der Universität Wien und der Stadtteilarbeit der Caritas Wien, umgesetzt im Rahmen des Programms JPI Urban Europe.
Foto: Stakeholder-Workshop “Inclusive Housing” © Caritas Stadtteilarbeit