Reconstructing oder Revitalisierung? Vor dieser Entscheidung stehen aktuell zahlreiche (gemeinnützige) Wohnbauvereinigungen, wenn sie ihren großen historischen Wohnungsbestand modernisieren, um den Anforderungen der Klimaschutzziele gerecht zu werden. Auch die EGW (erste gemeinnützige Wohnungsgesellschaft) steht in der Siedlung in Erpersdorf in Zwentendorf vor dieser Herausforderung. Gemeinsam mit der Caritas Stadtteilarbeit und weiteren Expert*innen sollen innovative Lösungen gefunden werden.
Die Siedlung in Erpersdorf wurde großteils in den 1940er Jahren für einen Industriebetrieb errichtet und bot einen für damalige Verhältnisse überdurchschnittlichen Wohnkomfort. Heute ist die Siedlung in die Jahre gekommen. Trotzdem gibt es kaum Leerstand, da die Gemeinde stetig wächst. Insgesamt bietet die Siedlung etwa 1000 Menschen ein Zuhause. Diese werden nun zu Wort kommen, um die Zukunft ihrer gebauten Umgebung mitzugestalten.
Der partizipative Weg zur Zukunftsiedlung
Das vom Klima- und Energiefonds geförderte Projekt „Zukunftsiedlung Zwentendorf“ setzt auf die enge Zusammenarbeit vieler wichtiger Akteur*innen: So arbeiten die EGW als Bauträger der Siedlung, die Gemeinde Zwentendorf, Expert*innen aus Architektur, Freiraumplanung und Energie und die Caritas Stadtteilarbeit als Prozessbegleitung eng zusammen, um gute Lösungen für eine klimagerechte Zukunft der Siedlung zu finden. Die Stadtteilarbeit hält dabei alle Fäden zusammen und sorgt für die Einbindung und Möglichkeit der Mitgestaltung von Seiten der Bewohner*innen.
Sozial und klimagerecht
Ziel ist es, gemeinsam Ideen für eine klimagerechte und resiliente Zukunft der Siedlung zu entwickeln, die anschließend als konkrete Umbaumaßnahmen zur ökologischen, sozialen und ökonomischen Verbesserung der Siedlung umgesetzt werden können. Beispiele dafür könnten eine Mobilitätsstation oder begrünte hitzeregulierende Klimabalkone sein. Herzstück des Projekts soll der Zukunftsraum sein, der mit den Bewohner*innen gemeinsam entwickelt und als Ort des Austausches und der Kommunikation dienen wird. So soll für die Bewohner*innen auch in Zukunft und trotz voranschreitender Veränderungen des Klimas ein gutes Leben in der Siedlung möglich sein, ohne dass neuer Wohnraum dafür gebaut werden muss.
Vorbild für andere
Die Siedlung in Erpersdorf soll dabei als Prototyp dienen, von dem andere Gemeinden und Siedlungen lernen können, dass ein Abriss nicht die einzige und oftmals nicht die beste Lösung ist, um die Klimaschutzziele zu erreichen.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Laufzeit: April 2023 – März 2026
Konsortium: Caritas der ED Wien, EGW - Erste gemeinnützige Wohnungsgesellschaft, einszueins Architektur, e7 energy innovation & engineering, grünplan Landschaftsarchitekten
Bild: Illustration © Caritas Stadtteilarbeit