Die Seestadt, das größte Stadtentwicklungsgebiet Wiens, wächst weiter! Im Norden des Sees werden neben neuen Wohnbauten und Geschäften auch neue öffentliche Freiräume entstehen: die „Grüne Saite“ und die „Rote Saite“. Diese werden zur Aneignung und ko-kreativen Nutzung einladen. Bereits im Vorfeld der Planungen wurden lokale Akteur*innen und Bewohner*innen nach gewünschten räumlichen Qualitäten gefragt.
Die „Grüne Saite“ wird durch abwechslungsreiche wohnungsnahe Grünräume geprägt sein, die „Rote Saite“ soll kommerzielle, kulturelle und kreativ-öffentliche Nutzungen miteinander verbinden. Beide werden Platz bieten für vielfältige Nutzungen und verschiedene Menschen, die in der Seestadt wohnen oder arbeiten, sich in der Seestadt engagieren oder die Seestadt besuchen. Vor der Ausschreibung der Planungswettbewerbe führten die Caritas Stadtteilarbeit und PlanSinn, im Auftrag der Wien 3420 aspern Development AG, einen Beteiligungsprozess durch. Dieser hatte zum Ziel, das Wissen und die Erfahrungen von Menschen, die die Seestadt gut kennen – Expert*innen, Bewohner*innen und Vertreter*innen von lokalen Organisationen – bereits frühzeitig einzubeziehen.
Der erste Baustein der Beteiligung waren im Juni 2021 die sogenannten CoCreation Days – eine Reihe an Stakeholder-Workshops, bei denen zentrale Fragestellungen, Anforderungen und Visionen für die geplanten Freiräume im Rahmen von gemeinsamen Online-Formaten diskutiert wurden. Ergänzend dazu startete im Juli 2021 eine breit angelegte Online-Umfrage wo die Teilnehmer*innen aufgefordert waren, sich in das künftige Leben in den neuen Stadträumen hineinzuversetzen und gewünschte räumliche Qualitäten und Nutzungsmöglichkeiten zu benennen. Insgesamt 383 Personen beteiligten sich an der Umfrage. Die gesammelten Ergebnisse flossen in die Ausschreibung der Planungswettbewerbe ein und wurden den teilnehmenden Planer*innen als Grundlage mitgegeben. Die Ergebnisse der Online-Umfrage wurden zudem am Blog des Stadtteilmanagements Seestadt aspern mit Seestädter*innen und Interessierten geteilt.
Um auch den weiteren Planungs- und Umsetzungsprozess zu begleiten, wurde zudem ab August 2021 ein Sounding Board aufgebaut, das sich aus insgesamt 8 Bewohner*innen und lokalen Akteur*innen zusammensetzt. Diese kennen den Alltag in der Seestadt und vertreten unterschiedliche Nutzer*innengruppen und deren Bedarfslagen und Ansprüche. Sie haben beratende Funktion im Rahmen des Wettbewerbs und stehen den Planer*innen auch im weiteren Verlauf der Planung und Umsetzung mit ihren Expertisen zur Verfügung.
Abbildung: Gewünschte Qualitäten für die „Grüne Saite“ © Caritas Stadtteilarbeit und PlanSinn